Das Baugebiet Grundwegsiedlung in Crailsheim könnte der Startschuss für einen flächendeckenden Glasfaserausbau im gesamten Landkreis Schwäbisch Hall sein. Das zumindest ist die Vision von ingenia Geschäftsführer Steffen Bögner. Zusammen mit einem schwedischen Partnerstattete ingenia das Baugebiet Grundwegsiedlung mit einem leistungsfähigen Gigabitnetz aus. Die neuen Hausbesitzer können damit gleich zwischen zwei Anbietern wählen.
Das kam so: Nachdem andere Netzanbieter zunächst abgewunken hatten, bot ingenia der Stadtverwaltung an, den Netzausbau zu übernehmen. Zwar ist ingenia bisher durch die Tochterfirma ingenia digitale Netze hauptsächlich für Internet via Richtfunk bekannt, stattet aber seit Jahren auch Gewerbegebiete mit moderner Glasfasertechnik aus. In der Folge legte der regionale Netzversorger der Stadt einen Mitverlegungsantrag für das Baugebiet vor. In der Zwischenzeit hatte auch die Telekom eine Ausbauzusage vorgelegt. Bögner dazu: „Konkurrenz belebt das Geschäft!“
Unterversorgung beseitigen
Für den Netzausbau holte ingenia das schwedische Unternehmen VX Fiber ins Boot, das seit 20 Jahren in Schweden den Glasfaserausbau vorangetrieben hat. Und das mit Erfolg: Von den zehn Millionen Einwohnern können heute 80 Prozent das leistungsstarke Glasfasernetz nutzen. Zum Vergleich: Von den 11 Millionen Baden-Württembergern sind es gerade mal zehn Prozent. „Wir sehen in der wirtschaftlich hoch interessanten Region einen riesigen Nachholbedarf“, erklärt Jan Backman, Country Manager Deutschland bei VX. Sein Unternehmen treibt in ganz Deutschland sowie in Belgien, Großbritannien, Südafrika und Österreich Glasfaserprojekte voran. Weltweit sind 220.000 Glasfaserkunden auf den Netzen von VX. Monatlich kommen 5.000 Kunden hinzu. Dass sich mit ingenia ein regionaler Partner anbot, gab den Ausschlag für VX, den Startschuss für den landesweiten Glasfaserausbau in Crailsheim zu setzen. Ingenia übernimmt die Vermarktung und den Kundenkontakt vor Ort. VX investiert in das Netz und stellt den Netzbetrieb sicher.
Freie Anbieterwahl
Das Highlight der Kooperation ist nach Meinung der beiden Partner der sogenannte Open Access Anschluss, der in anderen europäischen Ländern bereits Standard ist. Open Access meint, die Öffnung des Netzes für jeden Anbieter, der mit ingenia Glasfaser kooperieren möchte. Das heißt: Zukünftig können Kunden verschiedene Angebote flexibel buchen und kombinieren. Hausanschluss und Internettarif sind nun nicht mehr voneinander abhängig.
In Lichtgeschwindigkeit surfen
Auch die technischen Daten überzeugen nach Ansicht von Steffen Bögner. Die angebotenen Tarife starten bei 100 Mbit. Wer mehr will, kann sich bis zu einem Gigabit-Downloadgeschwindigkeit sichern. Der Upload ist bis 500 Mbit möglich. Diese Begrenzung gilt allerdings nur, solange die Endgeräte und das Internet selbst noch nicht schneller laufen. Die Glasfaserleitung selbst kennt als Begrenzung nur die Lichtgeschwindigkeit. Bögner dazu: „Wir bauen zukunftsfähig.“ Trotz bester technischer Kennzahlen wollen sich die beiden Partner preislich unterhalb des Wettbewerbs einordnen. Ein Telefonanschluss ist ebenfalls im Angebot enthalten, aber ohne Zwang. Wer keinen Festnetzanschluss benötigt, muss auch keinen buchen.
Neben der Technik gibt es noch weitere Vorteile. Auch wenn die meisten Wartungsarbeiten oder Änderungen beim gebuchten Datenvolumen online durchgeführt werden können, ist es praktisch mit ingenia direkt vor Ort einen Ansprechpartner zu haben. Langes Warten in der Serviceschleife eines Großunternehmens entfällt damit. Darüber hinaus steht ingenia auch für alle Fragen rund um Photovoltaik und alternative Energiekonzepte für das Eigenheim zur Verfügung. „Für die Kombination von schnellem Internet und ökologischer Energienutzung bieten wir sehr attraktive Modelle an“ verspricht Steffen Bögner.